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Vom Einfamilienhaus zum Mehrfamilienhaus

Funktional und energieeffizient

  • Fotos: Christof Simon

    Fotos: Christof Simon

  • Die wettergeschützten Bereiche bestechen durch eine Holzfassade.

    Die wettergeschützten Bereiche bestechen durch eine Holzfassade.

  • Vom Einfamilienhaus zum Mehrfamilienhaus
  • Vom Einfamilienhaus zum Mehrfamilienhaus
  • „Als Tischler ist mir natürlich eine Massivholzeinrichtung sehr wichtig – dies zieht sich durch  das ganze Haus.“ Bauherr Martin Spiegl

    „Als Tischler ist mir natürlich eine Massivholzeinrichtung sehr wichtig – dies zieht sich durch das ganze Haus.“ Bauherr Martin Spiegl

  • Vom Einfamilienhaus zum Mehrfamilienhaus

Baustoff Holz gibt bei diesem Haus in Inzing den Ton an

(lisi) Dass die Zukunft des Bauens in der Energieeffizienz liegt – davon waren die Bauherrenfamilie Spiegl und auch Architekt Matthias Wegscheider überzeugt. Diesem Grundsatz in der Planungsphase folgte ein Realisierungsprozess, der aus dem schmucken Inzinger Einfamilienhaus der späten 80iger Jahre ein architektonisch stimmiges Mehrfamilienhaus entstehen ließ. Das neue Familiendomizil als Gesamtkonzept ist nicht nur optisch durch moderne Bauelemente ein Hingucker, es steht auch für die Einhaltung nachhaltiger Standards – so wurde das Objekt mit dem Gebäudestandard „klimaaktiv Gold“ ausgezeichnet. Knapp 14,5 kWh/m2a beträgt der Heizwärmebedarf des in Mischbauweise ausgeführten Gebäudes nach der Sanierung und stellt eine Verbesserung von 88 % gegenüber dem Bestand dar.

Knapp 30 Jahre nach dem Erstbezug geisterte das Thema einer Schaffung von zusätzlichem Wohnraum in den Köpfen der Bauherrenfamilie Spiegl herum. Aus diesem Erweiterungsvorhaben ist schlussendlich ein komplettes Sanierungskonzept entstanden. Aus ursprünglich einer Wohneinheit entstand ein Zweifamilienhaus mit einer gesamten Wohnnutzfläche von knapp 270 Quadratmetern – im Obergeschoß bewohnen die Söhne der Familie nun eine eigene Wohnung. Der Bestand wurde durch einen Zubau in Massivbauweise erweitert und das Obergeschoß von seinen Dachschrägen befreit. Das Dach wurde durch vorgefertigte Dachelemente in Holzbauweise mit Zellulosedämmung ersetzt. Die vorgestellte Balkon- und Terrassenkonstruktion sowie der Stiegenaufgang wurden ebenfalls in Holz ausgeführt.  Die in höchstem Maße energieeffiziente Gebäudehülle wurde im Erdgeschoß als Putzfassade mit EPS-Dämmung und im Obergeschoß als hinterlüftete Fassade mit Mineralwolldämmung und Eternitschindel- bzw. Lärchenholzbekleidung ausgeführt. Die Fenster wurden durch dreifachverglaste Holz-Alu-Fenster ersetzt. Weiters wurde die Kellerdecke mit Tektalan gedämmt. Diese Maßnahme trägt auch zu einer wesentlichen Verbesserung der Akustik der im Kellergeschoß befindlichen Tischlerwerkstätte bei.

„Unser Wunsch war, eine Fassade anzubringen,
die möglichst wenig Wartungsaufwand mit sich bringt.“

Bauherr Martin Spiegl

Ressource Holz
„Unser Wunsch war, eine Fassade anzubringen, die möglichst wenig Wartungsaufwand mit sich bringt“, erläutert Bauherr Martin Spiegl die Wahl der Eternitfassade und Holzalufenster. Dass die natürliche Ressource „Holz“ offensichtlich stark präsent ist, ist mit dem Beruf des Bauherrn in Verbindung zu bringen. Als selbständiger Tischler war der Faktor der Eigenleistung sehr hoch anzurechnen: „Durch meinen Beruf ist mir natürlich eine Massivholzeinrichtung sehr wichtig – dies zieht sich durch das Haus“, erläutert Martin Spiegl zur Innenraumgestaltung, die in Fichte und Eiche gehalten ist. Auch im Außenbereich wurde in den wettergeschützten Bereichen auf Lärchenholz als Gestaltungselement zurückgegriffen.
 

Niedrigenergieverbrauch
Neben der Dämmung der Gebäudehülle auf Niedrigstenergiehausniveau wurde auch die Haustechnik auf aktuellen Stand gebracht. Die bestehende Ölheizung wurde durch eine Pellets-/Stückholzheizung,  kombiniert mit einer heizungsunterstützenden thermischen Solaranlage ersetzt, eine Photovoltaikanlage wurde bereits mitprojektiert.  Für gute Raumluft sorgt in jeweils beiden Wohneinheiten eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung.
Die Nachhaltigkeit des Projekts wurde 2015 mit dem klimaaktiv Gebäudestandard in Gold ausgezeichnet. Dieses österreichweit bekannte Bewertungssystem zeichnet Gebäude mit besonderem Fokus auf Energieeffizienz, ökologische Qualität, Komfort und Ausführungsqualität aus. Hochwertige Standards hinsichtlich Gebäudehülle, regenerativer Energieerzeugung, Baustoffwahl und Raumluftqualität sind dabei gefordert.

PLANENDE GEWERKE

Architektur, Entwurfs- und Eingabeplanung,
Polier- und Detailplanung,
Energieausweis, Zertifizierung:

Architekt DI Matthias Wegscheider

www.matthiaswegscheider.com