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Vier Generationen - ein Dach
Haus mit Passivhauszubau in Rum
Gleiche mehrere Mitgliedsbetriebe der IG Passivhaus Tirol haben
in Rum einen nachhaltigen Mehr-Generationen-Traum verwirklicht
Von der Uroma bis zu den Enkelkindern bietet der Zubau der Familie Gredler in Rum heute ein Zuhause für insgesamt vier Generationen. Der Holzriegelbau in Passivhausstandard ausgeführt, besticht mit einem zusätzlichen Aspekt der Nachhaltigkeit: Anstatt weitere freie Wiesenflächen zu verbauen, wurde das Bestandsgebäude nachverdichtet.
Das Bestandsgebäude der Familie Gredler aus den 1960er-Jahren hat einen modernen und energieeffizienten Zubau erhalten. Bereits drei Generationen haben im ursprünglichen Gebäude gelebt. Auf zusätzlichen 107 Quadratmetern wurde Platz für eine weitere Familie geschaffen. Baumeisterin DI Christina Krimbacher war für die Planung zuständig. Sie beschreibt: „Das Grundstück und der Garten waren äußerst knapp bemessen, um hier ein Zuhause zu schaffen. Da durch den Neubau ein Stück Garten entfallen ist, wurde dieser kurzer Hand mittels Flachdach ein Stockwerk nach oben geschoben. So erhielt die Schwester des Bauherren mit ihrer Familie nun einen Freibereich und Garten am Dach des Neubaus. Die Eltern des Bauherren sowie Familie Gredler selbst nutzen die verbliebene Grünfläche an der Südseite. Um den Freibereich zu erweitern, haben wir auf zwei Geschoßen zusätzlich eine Loggia an den Altbau angefügt.“
Nachhaltigkeit beginnt mit Nachverdichtung
Neben dem Passivhausstandard des Gebäudes bilden das eigentlich Nachhaltige an diesem Gebäude die Nachverdichtung eines bestehenden Einfamilienhausgebietes. Es wurde keine weitere grüne Wiese verbaut. Die Wege ins Dorf zur nächsten Bushaltestelle, in den Supermarkt oder in den Kindergarten sind kurz und können allesamt sehr gut zu Fuß bewältigt werden. Das vermindert den Verkehr im Dorf. Das Gebäude entstand in ökologischer Holzriegelbauweise. Lediglich der erdberührte Teil wurde in Betonbauweise errichtet. „Bei allen Baumaterialien – ob Dämmstoff oder Wandfarbe – haben wir auf Ökologie und Schadstofffreiheit geachtet. Die Wände sind beispielsweise mit Zellulose und Holzfaserplatten gedämmt“, erläutert Christina Krimbacher. Sogar die Innenwände sind nicht herkömmlich mit Mineralwolle ausgefüllt, auch hier wurde Holzweichfaserdämmung eingesetzt. Den Hauptraum des Gebäudes, den Koch-Wohn-Aufenthaltsbereich, hat Familie Gredler mit sägerauer Weißtanne verschalt, die völlig unbehandelt blieb.
Fassadenintegrierte Solaranlage
Das Gebäude erreicht Passivhausstandard nach PHPP – unter Umständen soll es zu einem späteren Zeitpunkt zertifiziert werden. Die erforderliche Raumwärme wird durch ein Kompaktgerät mit Miniwärmepumpe, Medium Luft eingebracht. In diesem Gerät enthalten ist auch die Wohnraumlüftung, die frische Luft in alle Räume bringt. Die fassadenintegrierte Solaranlage (5 m²) unterstützt die Warmwasserbereitung über das Kompaktgerät.
Technische Daten
Bauleitung: Bauherr Patrik Gredler
Wohnnutzfläche: 102,7 m²
Heizwärmebedarf nach PHPP: 13 kWh/m²a
Heizlast = 1,77 kW (16,5 W/m²)
U-Werte : Wand = 0,10 W/m²a; Dach = 0,08 W/m²a; Boden=0,11 W/m²a∞ Fenster = 0,85 W/m²a
Beheizung mit Passivhauskompaktgerät
LWZ 304 SOL + 5 m² Solaranlage
Ausführungsqualität
Blower Door Testergebnis = 0,35
Ökologische Dämmstoffe: Außenwände mit Zellulose gedämmt (erdberührte Außenwände mit PSN); unter der Bodenplatte 45 cm Schaumglasschotter; Innenwände mit Holzfaserdämmstoff gedämmt
Beteiligte Firmen der IG Passivhaus Tirol
Entwurf, Detailplanung, Ausschreibung:
DI Christina Krimbacher
Ausführung Holzbau: Schafferer Holzhaus GesmbH
Installationen: Kandler Installationen
Elektroinstallationen: Elektro Sijo
Zellulose-Dämmung + Blower Door Test:
Siegfried Walser/Isocell
Sonnenschutz: Jannach und Picker
Fenster: Zoller und Prantl GesmbH & CO KG
Tischlerarbeiten Weisstanne, Boden
und Innentüren: Griessl Holzwerkstatt