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Sport wird passiv

Passivhausstandard nimmt Einzug in die Welt des Sportes

  • Gymnasium Buchloe (Fotos: Herz & Lang GmbH)

    Gymnasium Buchloe (Fotos: Herz & Lang GmbH)

  • Schulzentrum Leutkirch

    Schulzentrum Leutkirch

  • Realschule Poing

    Realschule Poing

  • Gymnasium Buchloe

    Gymnasium Buchloe

  • Realschule und FOS Nürnberg

    Realschule und FOS Nürnberg

(CMS) Nachdem die Vorteile des energieeffizienten Bauens und Sanierens auf lange Sicht immer deutlicher werden und dadurch auch unverzichtbar erscheinen, werden auch öffentliche Gebäude verstärkt im Sinne einer wirtschaftlichen Nachhaltigkeit erbaut bzw. saniert. Nicht selten wird sogar Passivhausstandard erreicht. Das Expertenteam von Herz&Lang aus dem Allgäu hat beispielsweise schon mehrere Schulbauten und Sanierungen begleitet und für höchste Energieeffizienz gesorgt. Ein Projektüberblick zeigt, was Schulgebäude bzw. Sporthallen heutzutage wirtschaftlich und attraktiv macht.

Schulzentrum Leutkirch
Die Sanierung der dreifach Sporthalle mit vorgefertigten Fassadenelementen war vor Kurzem für den Kommunalwettbewerb HolzProKlima in Baden-Württemberg nominiert und besticht vor allem durch ihr neues, modernes Erscheinungsbild in Kombination mit höchster Energieeffizienz. Die einstöckige Sporthalle aus dem Jahre 1979 mit einer Außenabmessung von 28x46 Metern war in Stahlbetonbauweise errichtet worden und ist durch die gelungene Sanierung von Dach, Wand und Fenstern nun zu einem Gebäude mit Passivhaustechnologie geworden. Die Betonstöße wurden verklebt, die alte Vorsatzschale zur luftdichten Ebene. Nachdem die bestehende Fassade nur horizontal belastbar war, wurde ein thermisch optimiertes Fundament vorgesetzt. Die 1400 m2 Fassadenelemente in Holzrahmenbauweise im Passivhausstandard wurden mit regionaler Weißtanne verkleidet. Für die senkrechte Schalung wurden dabei Bretter bis neun Metern Länge ohne Stoß montiert.


Realschule Poing
Der Neubau der Realschule wurde innerhalb eines Wettbewerbes als „Public Private Partnership“, kurz PPP-Projekt, als zertifizierte Passivschule ausgelobt. Der beauftragte Generalunternehmer holten sich Herz&Lang mit ins Boot, um den Passivhausstandard auch unter extrem hohem Zeitdruck sicher zu stellen. Das Schulgebäude wurde dreigeschoßig gebaut, muss jedoch alle Anforderungen für eine Aufstockung eines vierten Geschoßes erfüllen. Eine Besonderheit des Projektes im Detail war die große Holzfassade, die aktiv zum Architektur-und Nachhaltigkeitskonzept gehört. Die Fassade wurde in unbehandelter, gesägter Lärche ausgeführt, was einerseits dem Gebäude durch Holz als nachwachsenden Baustoff die klare Botschaft der Nachhaltigkeit gibt, und andererseits auf Jahrzehnte teure Wartungsintervalle einspart. Die wärmebrückenreduzierte Befestigung der Fassade, einschließlich Dämmung und Einhaltung der Brandschutzanforderungen an ein viergeschoßiges Gebäude, wurden integral im Team entwickelt. Die Wärmeversorgung erfolgt zu 100 % aus der Geothermieanlage in Poing. Der Strom wird zu 100 % aus Wasserkraft bezogen. Mit der Passivschule wurde ein Gebäude geschaffen, in dem die künftige Wissensgeneration aufwächst, das minimal Energie für Heizung, Kühlung, Belüftung, Belichtung usw. verbraucht.


Gymnasium Buchloe
Der zertifizierten Passivschule in Buchloe im Ostallgäu liegt ein ausgefeiltes planerisches Konzept zugrunde. Das Gymnasium mit Sporthalle und Bibliothek mit einer Nutzfläche von über 8000 m² ist ein Massivbetonbau und wurde mit einer Holzfassade verkleidet, welche ihm heute neben einem modernen Erscheinungsbild auch eine deutlich höhere Energieeffizienz beschert. Eine große Solaranlage, eine Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung, regenerative Wärmeerzeugung mittels Wärmepumpe machen das Gebäude klimatechnisch höchst effizient. Der Jahresheizwärmebedarf nach PHPP liegt bei 14 kWh/(m²a). Lag der Verbrauch im ersten Jahr noch acht Prozent über dem berechneten Wert, ist er nach drei Jahren sogar acht Prozent darunter. Die Leistungen von Herz&Lang umfassten auch bei bei diesem Projekt die Erstellung des Passivhaus-Konzeptes, das Passivhaus-Consulting und die Passivhaus-Qualitätssicherung. Die Besonderheit daran ist, dass es sich um ein PPP-Projekt handelt, bei dem der Investor nicht nur das Gebäude und den Unterhalt liefert, sondern auch die Energiekosten tragen muss.


Realschule und FOS Nürnberg,
eine 4-fach Sporthalle wird noch diesen Sommer fertiggestellt. Das PPP-Projekt, von der Stadt Nürnberg als Passivhausschule mit Sporthalle ausgeschrieben. Die Gebäudehülle wird mit hochwertig gedämmten Bauteilen und Fenstern mit Dreifachverglasung ausgeführt, sorgt so für minimale Energieverluste und gewährleistet einen hohen sommerlichen Wärmeschutz. Besonderes Augenmerk wird auf eine wärmebrückenfreie und luftdichte Gebäudehülle gelegt. Die Beheizung des Gebäudes erfolgt über zwei Sole-Wasser-Wärmepumpen. Die Wärmeübergabe variiert nach Nutzungszonen: • Übergabe Allgemeinbereiche, Aula, Flure und WC´s mittels Bodenheizung • Übergabe Klassenzimmer und Lehrräume mittels Heiz- und Kühldecken • Übergabe Sporthalle mittels Deckenstrahlplatten.


Sporthalle Dingolfing
Die Einfachsporthalle in Holzbauweise befindet sich noch in der Planungsphase. Sie wird das erste Passivhausprojekt des Landkreises Dingolfing-Landau. In der 1. Sitzung des Bauausschusses des Kreistags wurde der Passivhausstandard abgelehnt, aber beschlossen, einen Passivhausberater hinzuzuziehen. Herz&Lang haben dann in der 2. Sitzung eine Präsentation zur Wirtschaftlichkeit der Sporthalle im Passivhausstandard gemacht. Daraufhin waren Landrat und die Mitglieder des Kreisausschusses überzeugt und gaben grünes Licht für das Pilotprojekt. Eine zweite Sporthalle im Passivhausstandard in Landau ist bereits in Planung.