Netzwerken in der IG macht mehr als Sinn | Netzwerk Passivhaus - Bauen, Wohnen, Wohlfühlen

"Trotz der langen Fahrzeit vom Allgäu nach Innsbruck lohnt es sich für uns immer die technischen Veranstaltungen der IG PH Tirol zu besuchen."

Neben dem interessanten und praxisbezogenen Vortrag von Udo Schlichterle /ML Lichttechnik, zur LED-Beleuchtung, war für meine Tätigkeiten als Passivhausplaner bei Herz & Lang GmbH, der Beitrag vom Dietmar Siegele/Uni Innsbruck am Wichtigsten. Die Besichtigung des Prüfstandes der Uni Innsbruck war natürlich ein Highlight aber der Einführungsvortrag hat für mich am meisten technische Informationen zur Prüfung der Lüftungsgeräte gebracht.

Seit 25 Jahren ist der Passivhausstandard ein wesentlicher Motor der Produktentwicklung im Bereich der Energieeffizienz. Einerseits verfügen heutige Bauherren nämlich über eine sehr große Auswahl an hocheffizienten Komponenten und technischen Lösungen. Anderseits fehlt immer noch Klarheit über die tatsächlichen Kennwerte der auf dem Markt verfügbaren Produkte.

Speziell bei Lüftungsgeräten tut man sich schwer zwischen ehrlich ermittelten Änderungsgraden (Temperatur oder Feuchte) und getricksten Herstellerdaten zu unterscheiden. Aufgrund der vielen beeinflussenden Parameter bei der Messung von Lüftungsgeräten können mit bestem Wissen und Gewissen sowieso nur Genauigkeiten von ± 1 bis 2 % für die Ermittlung der Änderungsgrade angestrebt werden. Wenn dabei aber absichtlich getrickst und mit dem fehlenden Fachwissen und Gutgläubigkeit der Bauherren oder der HLS-Planer gespielt wird, kann die tatsächliche Effizienz der Lüftungsanlage im Betrieb nicht gewährleistet werden bzw. viel schlechter sein als erwartet und behauptet.

Da Klarheit und Vergleichbarkeit wesentliche Bausteine des wirtschaftlichen energieeffizienten Bauens sind, sollten zukünftig immer standardisiertere und realitätsnähere Messfahren definiert werden, sich die Akteure immer weiterbilden und sich die Bauherren an erfahrene Planer wenden.
 
Dipl.-Ing. Raphaël Vibert
Herz & Lang GmbH