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Kommunikation am Bau

Gut besprochen ist halb gebaut

  • Foto: C. Molzer-Sauper

    Foto: C. Molzer-Sauper

(CMS) Wo gearbeitet wird, fallen Späne und können Fehler passieren. Die meisten Probleme und Pannen am Bau hätten jedoch durch ein frühzeitiges Gespräch unter allen Beteiligten vermieden werden können, wie sich im Nachhinein immer wieder zeigt. Wie wichtig eine gesunde Gesprächskultur auf und rund um die Baustelle ist, zeigt sich bei jedem erfolgreich abgeschlossenen Projekt.

 

Vom intensiven Entwurfsgespräch zwischen Planer und Bauherr, über die Information aller Beteiligten und Betroffenen vor Baubeginn bis hin zum Austausch an Erfahrungen und geplanten Maßnahmen unter den Professionisten auf der Baustelle reicht der Kommunikationsbogen bei der Abwicklung von Bauprojekten. Die Art und Weise, wie diese Gespräche organisiert und geführt werden, beeinflusst den Bauablauf entscheidend und spielt eine große Rolle für das Arbeiten im Team.

 

Information vor Baubeginn
Es gibt wenig große Projekte ohne Widerspruch. Aber auch bei kleineren und mittleren Bauvorhaben gibt es zunehmend Bedenken von unmittelbar Betroffenen, Nachbarn, oder politischen und ökologischen Gruppierungen. Der Ablauf ist oft derselbe: Das Projekt wird bekannt und Menschen diskutieren über einen Verlust an Lebensqualität, Lärm, Staub und Gesundheitsgefährdung. Allein, dass sich etwas an der gewohnten Situation ändert, ist oft Grund genug, sich zu wehren. Wer betroffen ist, will mitreden, mitentscheiden oder zumindest wissen, was genau passiert. Nicht, oder nicht früh genug, einbezogen zu werden, ist oft der Auslöser für die Ablehnung eines Bauvorhabens. Entspannt-informative Gesprächsrunden im Vorfeld sind daher meist der beste Einstieg für eine friedliche Abwicklung eines Bauprojektes.

 

„Auf einer Baustelle wird miteinander – Hand in Hand gearbeitet – ein gesundes Gesprächsklima ist dabei unverzichtbar.“

 

Die Gesprächsebene zwischen Planer und Bauherr
Intensive Entwurfsgespräche, in welche die Wünsche der Bauherren und Vorschläge des Planers mit einfließen und aufeinander abgestimmt werden, sind wohl das A und O eines erfolgreichen Projektes. Dabei sollte nie ein Überreden, sondern stets das Überzeugen des Gegenübers im Vordergrund stehen. Erfahrungen und gelungene Beispiele aus der Praxis des Planers helfen bei wichtigen Entscheidungen und können Zweifel beseitigen. Dies gilt vor allem im Zusammenhang mit dem nachhaltigen, energieeffizienten Bauen, das vielen Bauherren aus Mangel an Information und Wissen zu Beginn suspekt ist. Nach Abschluss der Bauarbeiten sind die meisten dann jedoch selbst kleine Energie-Experten und stolz auf ihre Erkenntnis. Regelmäßig durchgeführte Rücksprachen während der Bauphase sind für beide Seiten in jedem Falle sinnvoll, lehr- und hilfreich.


Erst denken, dann besprechen und schließlich handeln
Nun sind wir auf der Baustelle angelangt. Hier wird aktiv mit und nebeneinander gearbeitet und jeder sollte sich auf das Tun des anderen verlassen können. Alle Gewerke greifen in irgendeiner Art und Weise ineinander und das Gelingen jedes Schrittes hängt oftmals direkt von der Qualität der Arbeit des Kollegen ab. Wird gemeinsam überlegt und werden Lösungen und Abläufe regelmäßig im Team besprochen, lassen sich viele Ungereimtheiten und Missverständnisse vorzeitig vermeiden. Man lernt voneinander und kann sowohl die Effizienz, als auch die Stimmung am Bau deutlich verbessern.
Ein gut funktionierendes Netzwerk auf der Baustelle ist allemal sinnvoller als mehrere Einzelkämpfer, die einander Fehler vorwerfen und nicht kooperieren wollen.

 

„Im Gespräch mit den Bauherren kristallisiert sich heraus, welches Team sich für welchen Bauherren eignet. Die Chemie muss passen, um einen optimalen Bauablauf für alle Beteiligten zu gewährleisten. Oft sind es dann die Frauen, die eine gute Gesprächskultur am Bau ermöglichen und sich zeitbedingt auch besser auskennen und einbringen als ihre vielbeschäftigten Männer.“
Hermann Glatzl und Verena Krismer

 

„Die Intensität der Gespräche hängt auch sehr stark vom Gegenüber ab. Manche Bauherren wollen kaum etwas mit dem Projekt zu tun haben und verlassen sich voll auf uns, andere wiederum bringen sich sehr stark und häufig mit ein. Die Schnittstelle zwischen Planer und Bauleiter muss in jedem Fall reibungslos funktionieren.“
Dietmar Ewerz und Martin Gamper, teamk2 architects