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Kletterhalle Innsbruck

Das neue Kletterzenturm der Tiroler Landeshauptstadt

  • Fotos: IIG

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(CMS) Das bestehende, sehr stark frequentierte Kletterzentrum am Tivoli platzte aus allen Nähten, da sich das Sportklettern als anhaltender Boom etabliert. Zudem wird 2018 die Kletter-Weltmeisterschaft in Innsbruck durchgeführt, die dazu notwendigen Vorentscheidungen finden bereits 2017 statt. In Abstimmung mit der Stadtplanung wurde ein EU-weiter Architekturwettbewerb ausgelobt. Von den 52 Teilnehmern wurde von der Jury einstimmig das Projekt des Innsbrucker Architekten Thomas Schnizer zum Sieger gekürt.  Die Innsbrucker Immobilien Gesellschaft IIG setzte das Projekt als Bauherr vorbildlich um.

 

Das Projekt im Detail
Das neue WUB–Kletterzentrum liegt im Geviert zwischen Viaduktbögen und Sill und wird als räumlich offenes Baukörperensemble, mit einem arenaartigen Außenraum und offenem Veranstaltungsort zwischen den einzelnen Bauteilen konzipiert. Errichtet wurde eine barrierefreie Gesamtanlage mit dem Neubau einer Seilkletterhalle, einer Boulderhalle in der bestehenden WUB-Halle sowie einer frei stehenden turmartigen Kletteranlage für das Seilklettern im Freien. Zentraler Bestandteil der neuen Anlage ist die neue Seilkletterhalle. In dieser sind die wesentlichen Funktionen des Zentrums und die großen wettkampftauglichen Indoor-Kletterwände untergebracht. An der Südseite sind der zentrale Café- und Empfangsbereich angeordnet, darüber in Form einer Galerie die Kletterbereiche für Schulungen und AnfängerInnen. In der bestehenden WUB-Halle wurden auf zwei Ebenen alle Indooranlagen zum Bouldern untergebracht. An der westseitigen Stirnwand der bestehenden Halle wurden die Outdoor-Boulderanlagen angebaut, während an den frei stehenden Kletteranlagen die gewünschten Outdoor-Seilkletterflächen angeordnet sind. Im Zuge des Neubaus wurden am bestehenden Areal Sanierungen vorgenommen.

Das Gesamtareal trägt den Namen „Sillside“ und es sind neben dem Kletterzentrum weitere Nutzer untergebracht: Trendsport Skaterhalle, Tiroler Leichtathletik Verband, Lebenshilfe Tirol, Bergrettung Tirol, Kletterverband Österreich, Kletterverband Tirol sowie Black Diamond.


Klettern mit Energieeffizienz
Die Kletterhalle wurde mit Passivhauskomponenten errichtet. Der spezifische HWB am Standort liegt bei 1,9 kWh/m3 im Jahr. Die komplette Halle steht auf 16 cm XPS Platten. Die Außenwände erreichen mit einer Dämmung von 22 cm einen U-Wert von 0,13 W/m²K. Das Dach der Halle wurde mit einer 20 cm starken druckfesten Mineralwolle gedämmt, es liegt hier ein U-Wert von 0,13 W/m²K vor.
Die Fenster weisen einen durchschnittlichen U-Wert von 0,85 W/m²K auf. Für die umweltverträgliche WW-Bereitung wurden 150 m² Sonnenkollektoren am Dach montiert, die einen Pufferspeicher mit 10.000 Liter beladen.
Die energetische Grundversorgung erfolgt über die Fernwärme der IKB/Tigas Innsbruck. Die Fernwärme hat einen 70 %igen Anteil an Abwärmenutzung.
Die Belüftung der Kletterhalle erfolgt über ein Lüftungsgerät mit einer Luftleistung von  27.000 m³, es liegt ein Wärmerückgewinnungsgrad von > 75 % vor. Das thermische Verhalten und die Strömungsverhältnisse der Lüftungs- und Heizungsanlage wurden im Planungsstadium mittels Simulation überprüft und eingearbeitet. Aus der Simulation konnte abgeleitet werden, dass sich die Architektur hervorragend dafür eignet, die während des Tages angefallene Wärme mittels Nachtlüftung abzutransportieren. Die Kletterwände bieten zudem eine gute speicherwirksame Masse, die nachts vorgekühlt werden kann.
Die CFD-Strömungssimulation ergab, dass es sowohl im Volllastbetrieb als auch im Teillastbetrieb zu einer guten Durchmischung der Lufttemperaturen kommt. Es werden keine Hitzestauungen auftreten und auch keine unangenehmen Luftgeschwindigkeiten vorherrschen.

Fakten

Hülle mit PH Komponenten, Lüftungsanlage mit 27.000 m3,
150 m2 Solarthermie mit 10.000 Liter Pufferspeicher, LED Beleuchtung

In Betrieb seit: 2017, Anzahl Besucher pro Jahr: geschätzte 100.000

Bauherr: Innsbrucker Immobilien GmbH & Co KG

Betreiber Kletterzentrum: Alpenverein Kletterzentrum Innsbruck

Wärme: ca. 50.000 kWh pro Jahr (Heizung), Kälte: Keine Kühlung notwendig
Geschätzte CO2-Einsparung: 87.000 kg pro Jahr, Bruttovolumen: 28.000 m3

Weiterführende Informationen und Kontakt:
Innsbrucker Immobilien GmbH & CoKG, 6020 Innsbruck, Rossaugasse 4