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Holz-Passivhaus im Wüstenstaat

Herz & Lang als Zertifizierer in Dubai im Einsatz

  • Bürogebäude im Raumfahrtzentrum der Arabischen Emirate in Dubai, Holzrahmenbauweise (GU Wolf Haus Südtirol), mit Termitenschutz,  Planungsteam Arch+Ing. aus Treviso / Venetien Forschung und Simulation Uni Bergamo, Passivhaus-Zertifizierung Herz & Lang GmbH (Fotos: Mohammed Bin Rashid Space Center, MBRSC – Architekt Mauro Bonatto / Cassetta & Partners)

    Bürogebäude im Raumfahrtzentrum der Arabischen Emirate in Dubai, Holzrahmenbauweise (GU Wolf Haus Südtirol), mit Termitenschutz, Planungsteam Arch+Ing. aus Treviso / Venetien Forschung und Simulation Uni Bergamo, Passivhaus-Zertifizierung Herz & Lang GmbH (Fotos: Mohammed Bin Rashid Space Center, MBRSC – Architekt Mauro Bonatto / Cassetta & Partners)

  • Holz-Passivhaus im Wüstenstaat

Ein Passivhaus in der arabischen Welt und dazu noch in Holzbauweise? Nein, das ist kein Märchen aus der Reihe „Tausendundeine Nacht“, sondern Wirklichkeit.

Im Rahmen des Projekts „Sustainable Autonomous House“ hat das Mohammed bin Rashid Space Center, kurz MBRSC, das weltweit erste zertifizierte Passivhaus in dieser Klimazone und das erste energieautarke Haus der Vereinigten Arabischen Emirate in Dubai errichtet. Im Passiv-Bürogebäude des MBRSC sollen künftig Wettersatelliten geplant und gebaut werden. Hightech im nachhaltigen Gebäudekonzept trifft Hightech in der Nutzung!
Kernpunkt des Konzepts, nach dessen Vorbild weitere Gebäude im Wüstenstaat entstehen sollen, ist ein Plusenergie-Gebäude in Holzbauweise und im Passivhaus-Standard mit großer PV-Anlage. Damit werden selbst unter extremsten Klimabedingungen bei über 50 Grad Celsius und 60 % Luftfeuchte angenehme Raumtemperaturen im Sommer erreicht. Anstelle des Heizbedarfs tritt hier der Kühlbedarf mit derselben Einsparung von über 80 % an Energie.
„Das Projekt in Dubai zeigt eindrucksvoll, dass die Passivhaus-Idee und die Holzbauweise auch eine perfekte Kombination für sehr heiße und feuchte Klimazonen sind“, meint Dieter Herz, der als Passivhaus-Zertifizierer beteiligt war. „Was gut bei Kälte ist, hilft eben auch gegen Hitze.“
Laut Architekt Mauro Bonotto und Ingenieur Marco Filippi sprach vor allem das sehr knappe Zeitfenster für den Werkstoff Holz. „Innerhalb von 100 Tagen sollte das Gebäude fertig sein.“ Das sei nur mit vorgefertigten Holzelementen zu schaffen gewesen, so Bonotto und Filippi. Die anfängliche Idee, die traditionelle mitteleuropäische Holzständerkonstruktion  mit Sand zu befüllen, ist schließlich verworfen worden. Statt dessen kam doch  ein konventioneller Dämmstoff – nämlich Steinwolle – zum Einsatz.