Das Gebäudekonzept
Das Betriebsgebäude ist in zwei Einheiten gegliedert. Im Süden des Grundstückes liegt das Bürogebäude, im Norden die Werkstätte, Lagerhalle und Freiflächen.Verwaltung und Betriebshallen sind so klar gegliedert und über eigene Zugänge getrennt erschließbar. Im Gegensatz zu den Betriebshallen, die keinen thermischen Anspruch stellen, war beim Bürogebäude höchste Energieeffizienz gefordert. Das Bürogebäude hat eine exakte Südausrichtung und bietet sich somit für eine thermische Solaranlage an. Die hochwertige Dämmung aller Außenbauteile und eine Minimierung der Gebäudehülle durch eine kompakte Form des Baukörpers garantieren Energieeffizienz. Die massive Bauweise aus Ziegel und Beton ergibt eine große Speichermasse, ein Geländesprung von ca. 1,80 m vom Fußbodenniveau des Bürogebäudes und der Freifläche im Norden wurde für einen Erdspeicher genutzt. Diese Voraussetzungen ermöglichten ohne viel Mehraufwand das geplante Energiekonzept.
Die Sonne als Energielieferant
Mit exakter Südausrichtung wurde eine thermische Solaranlage mit einer Fläche von 68 m² montiert. Die Neigung der Kollektoren mit 68° wurde so gewählt, dass der höchste Solarertrag im Winter erreicht wird. Die Wärmeübertragung von den Solarkollektoren erfolgt mit einer Wärmeträgerflüssigkeit direkt in den Betonbaukörper. Es wurde kein Wärmetauscher zwischengeschaltet, dadurch ist eine nahezu verlustfreie Wärmeübertragung möglich. Unterhalb des Gebäudes ist ein Erdspeicher angelegt, in zwei Ebenen sind in einem Magerbetonbett Kupferleitungen verlegt. Im Herbst wird die Temperatur im Gebäude gehalten, die Überschusswärme aus der Solaranlage geht fast zur Gänze in den Erdspeicher. Sinkt die Raumtemperatur ab, fließt die Solarwärme nicht mehr in den Erdspeicher, sondern in den Betonkern. Als Speicher dienen Betonbaukörper wie Fundamentplatte, Stahlbetondecken und tragende Innenwände aus Stahlbeton. Unter der Fundamentplatte wurde ein Magerbetonspeicher eingebaut, in den die Überschusswärme der Solaranlage eingespeist wird. Diese kann bei Bedarf mittels Wärmerückgewinnung wieder entnommen werden. Mit einer energieeffizienten Kleinwärmepumpe wird die Wärmeträgerflüssigkeit auf die gewünschte nutzbare Temperatur angehoben. Damit wird eine 100 %ige solare Deckung erreicht.