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Effizientes Bürogebäude

Hohe Anforderungen an das eigene Betriebsgebäude

  • Effizientes Bürogebäude
  • Innenwand und Empfangstheke: Die tragenden Zwischenwände aus Stahlbeton mit strukturierter Oberfläche sind ebenfalls Bauteil-aktiviert. (Fotos: Hörfarter)

    Innenwand und Empfangstheke: Die tragenden Zwischenwände aus Stahlbeton mit strukturierter Oberfläche sind ebenfalls Bauteil-aktiviert. (Fotos: Hörfarter)

  • Leitungen in der Bodenplatte bzw. im Erdspeicher –  Wärmeenergie wird ohne Wärmetauscher direkt in  den Betonkern geleitet und gespeichert.

    Leitungen in der Bodenplatte bzw. im Erdspeicher – Wärmeenergie wird ohne Wärmetauscher direkt in den Betonkern geleitet und gespeichert.

Als langjähriges Mitglied des Netzwerkes Passivhaus war es klar, dass das neue Bürogebäude der Fa. Hörfarter als Passivhaus geplant und gebaut werden soll. Als innovatives Bauunternehmen wollte man höchste Energieeffizienz erreichen.

(CMS) Innovativ, nachhaltig und energieeffizient zu bauen war für das Team um Wolfgang und Martin Hörfarter aus Ebbs von Anfang an klar. Als Spezialisten für  Planung und Bauausführung haben sie ein Gebäude in Massivbauweise auf dem letzten Stand der Technik geschaffen und damit ein perfektes Vorzeigeprojekt für ihre Kunden. Das neue Bürogebäude erfüllt den Passivhausstandard und wird mit Sonnenenergie beheizt. Dabei wird die Wärmeenergie in die Bodenplatte bzw. Stahlbetondecke geleitet und damit aktiviert. Überschüssige Energie im Sommer und in sonnenreichen Wintertagen wird in einen Erdspeicher unterhalb des Gebäudes geleitet und bei Bedarf mittels Wärmepumpe in einen zweiten Heizkreis (Boden- und Wandheizung) geführt.

 

Das Gebäudekonzept
Das Betriebsgebäude ist in zwei Einheiten gegliedert. Im Süden des Grundstückes liegt das Bürogebäude, im Norden die Werkstätte, Lagerhalle und Freiflächen.Verwaltung und  Betriebshallen sind so klar gegliedert und über eigene Zugänge getrennt erschließbar. Im Gegensatz zu den Betriebshallen, die keinen thermischen Anspruch stellen, war beim Bürogebäude höchste Energieeffizienz gefordert. Das Bürogebäude hat eine exakte Südausrichtung und bietet sich somit für eine thermische Solaranlage an. Die hochwertige Dämmung aller Außenbauteile und eine Minimierung der Gebäudehülle durch eine kompakte Form des Baukörpers garantieren Energieeffizienz. Die massive Bauweise aus Ziegel und Beton ergibt eine große Speichermasse, ein Geländesprung von ca. 1,80 m vom Fußbodenniveau des Bürogebäudes und der Freifläche im Norden wurde für einen Erdspeicher genutzt. Diese Voraussetzungen ermöglichten ohne viel Mehraufwand das geplante Energiekonzept.

Die Sonne als Energielieferant
Mit exakter Südausrichtung wurde eine thermische Solaranlage mit einer Fläche von 68 m² montiert. Die Neigung der Kollektoren mit 68° wurde so gewählt, dass der höchste Solarertrag im Winter erreicht wird. Die Wärmeübertragung von den Solarkollektoren erfolgt mit einer Wärmeträgerflüssigkeit direkt in den Betonbaukörper. Es wurde kein Wärmetauscher zwischengeschaltet, dadurch ist eine nahezu verlustfreie Wärmeübertragung möglich. Unterhalb des Gebäudes ist ein Erdspeicher angelegt, in zwei Ebenen sind in einem Magerbetonbett Kupferleitungen verlegt. Im Herbst wird die Temperatur im Gebäude gehalten, die Überschusswärme aus der Solaranlage geht fast zur Gänze in den Erdspeicher. Sinkt die Raumtemperatur ab, fließt die Solarwärme nicht mehr in den Erdspeicher, sondern in den Betonkern. Als Speicher dienen Betonbaukörper wie Fundamentplatte, Stahlbetondecken und tragende Innenwände aus Stahlbeton. Unter der Fundamentplatte wurde ein Magerbetonspeicher eingebaut, in den die Überschusswärme der Solaranlage eingespeist wird. Diese kann bei Bedarf mittels Wärmerückgewinnung wieder entnommen werden. Mit einer energieeffizienten Kleinwärmepumpe wird die Wärmeträgerflüssigkeit auf die gewünschte nutzbare Temperatur angehoben. Damit wird eine 100 %ige solare Deckung erreicht.

„Wir haben das traditionell verputzte Ziegelmauerwerk mit modernem Sichtbeton in Einklang gebracht und ein Bauwerk geschaffen, in dem sich unsere Mitarbeiter und Kunden gleichermaßen wohlfühlen.“

PROJEKTDATEN

BAUHERR: Hörfarter-Bau-GmbH, ARCHITEKTUR: Bmst.Ing.Wolfgang Hörfarter, Martin Hörfarter
TRAGWERKSPLANUNG UND STATIK: Bmst. Ing. Wolfgang Hörfarter
EINERGIEKONZEPT UND UMSETZUNG: Energiewerkstatt Gebhard Keckeis
PLANUNG: 2013, AUSFÜHRUNG: 2014
GRUNDSTÜCKSFLÄCHE: 4.000 m2, NUTZFLÄCHE: Büro beheizt: 324 m2; Hallen, Lagerräume unbeheizt: 935 m2
BEBAUTE FLÄCHE: Büro beheizt: 224 m2; Hallen, Lagerräume unbeheizt: 814 m2
UMBAUTER RAUM: Büro beheizt: 2.236 m3; Hallen, Lagerräume unbeheizt: 7.387 m3
BAUKOSTEN: ca. 1,20 Mio. Euro
NACHHALTIGKEIT: Heizwärmebedarf 9.882 kWh/a (Berechnung Energieausweis),
Kühlbedarf: durch Verschattung kein Kühlbedarf
LÜFTUNG: Komfortlüftung mit Wärmerückgewinnung – Wärmebereitstellungsgrad lt. Hersteller 91 %
BAUWEISE: Massivbau – Masse ca. 617 t