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Architektonische Perle

Sanierung und Neubau in Münster

  • Unregelmäßig geformte Baukörper sorgen für Sicht- und Sonnenschutz, bieten Rückzugsmöglichkeiten für beide Parteien und wahren so die Privatsphäre. (Foto: Johannes Plattner)

    Unregelmäßig geformte Baukörper sorgen für Sicht- und Sonnenschutz, bieten Rückzugsmöglichkeiten für beide Parteien und wahren so die Privatsphäre. (Foto: Johannes Plattner)

  • Foto: Michaela Seidl Photographie

    Foto: Michaela Seidl Photographie

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    Foto: Michaela Seidl Photographie

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    Foto: Michaela Seidl Photographie

  • Foto: Johannes Plattner

    Foto: Johannes Plattner

Ein kleiner Bruder für die große Schwester

(mek) Ein wahrer Blickfang bietet sich dem Betrachter in Münster: Architekt Armin Autengruber hat das Haus seiner Familie generalsaniert und das Projekt „Große Schwester & kleiner Bruder“ verwirklicht. Platz zum Leben im Niedrigstenergiehaus finden zwei Familien. Architektonisch wie funktional wohl durchdachten Lebensraum für drei Generationen…

Aus dem dreigeschoßigen Haus seiner Familie aus den 1950er-Jahren sollte neuer Wohnraum geschaffen werden. Dem Nachhaltigkeits-Gedanken Rechnung tragend, entschloss sich Familie Autengruber zur Sanierung mit Neubau- Ziel war es, zwei Domizile zu schaffen, die einerseits den Eltern des Bauherrn eine dem neuen Lebensabschnitt entsprechende Unterkunft für deren Pension, andererseits dem Jungarchitekten und seiner Familie ein ansprechendes Zuhause bieten. Auffallend, kostengünstig und experimentell – das waren die Bedingungen für das ehrgeizige Projekt.Nach mehrjähriger Planungsphase entstanden zwei Baukörper, die eins und doch getrennt sind. Verzerrte Kuben aus Holz mit einer schwarzen Textilfassadebilden drei Volumina, die den weißen Baukörper durchdringen. Schräggestellte Streifen garantieren eine forcierte Auflockerung der Baumassen. Vor- und Rücksprünge schaffen überdachte Terrassen, die von gegenseitigen Einblicken geschützt sind. Dadurch soll ein möglicher Generationenkonflikt im Keim erstickt werden. Zwei separateEingänge münden in mehrgeschoßige Atrien mit einer vertikalen Erschließung.

Im Wohnhaus leben drei Generationen unter mehreren Dächern.

Die Raumaufteilung
Zur ostseitigen Erschließung Richtung Gemeindestraße hat der Architekt reduziert mit Öffnungen gearbeitet. Zur Gartenseite hin wird mit verglasten Öffnungen agiert. Die Ausblicke auf die Teichlandschaften vermitteln mediterranes Flair. Als Abrundung für die unterschiedlichen Anforderungen der Bewohner bietet eine Dachterrasse mit Bibliothek zusätzlichen Rückzugsraum. Im Erdgeschoß befinden sich die Aufenthaltsräume Kochen, Essen und Wohnen. Die Küchen sind Richtung Esstisch und in weiterer Folge Richtung Garten orientiert. Diesen Räumen sind überdachte Freibereiche, welche sowohl im Sommer vor Hitze und bei schlechten Wetter vor widrige Witterungsverhältnisse schützen, vorgelagert. Hier lässt sich beim Anblick des Sonnenuntergangs genüsslich das Abendessen auf der Terrasse genießen. Im Obergeschoß befinden sich die Schlafräume, begehbare Schränke und Badezimmer. Auch der Wirtschaftsraum liegt auf dieser Ebene, da aus logistischen Gründen der kürzeste Weg für den „Wäschetransport“ bevorzugt wurde.


Modernste Technik
Das Gebäude verfügt über eine gemeinsame Technikzentrale im Bestandskeller. Der Heizwärmebedarf und das Warmwasser werden durch eine Wärmepumpe, die als Energiequelle das Grundwasser nutzt, gedeckt. Die zwei Wohnungen verfügen über eine Komfortlüftung. Dadurch wird der notwendige hygienische Luftwechsel normgerecht garantiert. Die zugeführte Frischluft wirdüber den integrierten Wärmetauscher (Wirkungsgrade nach heutigem Niveau bis 85 %) auf Raumtemperatur erwärmt. Folglich wird mit diesem System Energie eingespart, da die kalte Außenluft in den kühlen Jahreszeiten durch das Heizungssystem nicht um 15 - 20 °C oder noch mehr aufgeheizt werden muss. Zusätzlichen Komfort bieten die eingebauten Luftfilter in der Wohnraumlüftung. Dadurch werden Immissionen durch Pollen und Feinstaub wirksam reduziert, wodurch die Lebensqualität der Bewohner mit Allergien deutlich gestiegen ist. Als Endergebnis
wurde das perfekte Wohndomizil für Jung und Alt mit Niedrigstenergielevel gebaut.

„Große Schwester & kleiner Bruder“
Sanierung & Neubau: Niedrigstenergiehaus, 2010, Holzleichtbauweise/massiv Ziegel
Nutzfläche: 150 m2/110 m2, Fassade: Putz, Textilgewebe & Holz
Technik: Erdwärme/Komfortlüftung, Energieeffizienzklasse: A
HWB: 251,85 kWh/m2a (vorher); 28,63 kWh/m2a (nachher)

Architektur:
AUTARC
Autengruber Architektur
A-6200 Jenbach
Huberstraße 34c
Tel. +43 (0)5244 / 20 999
architekt@autarc.tirol
www.autarc.tirol