Fachkommentare

Dipl.-Ing. (FH) Dieter Herz
Herz & Lang GmbH
Zertifizierter Passivhausplaner
Das Passivhaus-Projektierungs-Paket (PHPP)
Hinter der sperrigen Abkürzung PHPP steckt der einzig wahre Schlüssel für alle Passivhaus- Planer. Das Passivhaus-Projektierungs-Paket (PHPP) ist ein spezielles Rechenverfahren zur Ermittlung der Energiekennwerte eines Gebäudes. Dabei werden alle für das Passivhaus relevanten Daten erhoben, bis hin zu den kleinsten Faktoren wie Anzahl der Bewohner, Warmwasserverbrauch, Energieverbrauch von Elektrogeräten und unzähliges mehr.
"Nur ein PHPP-berechnetes Passivhaus ist wirklich ein qualitätsvolles Passivhaus.", verweist Fachplaner Dieter Herz, Herz&Lang GmbH, auf ein österreichisches Problem. "In Österreich wird zumeist auf die Zertifizierung verzichtet und damit haben weder Planer noch Bauherr die Sicherheit, dass die planerische Qualität gewährleistet ist. Wenn ein Gebäude über die Lüftung beheizt werden soll, dann müssen die PHPP-Werte eingehalten werden, damit das Ganze funktioniert."
Zudem wird in Österreich noch nach Heizwärmebedarf (HWB) berechnet und das ist für Passivhäuser falsch. "Würde korrekt nach PHPP berechnet, würden rund 80 Prozent aller, bisher als Passivhaus bezeichneten Gebäude, die Kriterien nicht erfüllen", schätzt Herz. "Rund 1200 Euro betragen die Kosten für die Zertifizierung eines Einfamilienhauses, ein Betrag der in keinem Verhältnis zu mangelnder Qualität und Nutzungseinschränkungen des Passivhauses steht.", warnt Herz auch davor Passivhäuser "schön" zu rechnen.