Klimatisch Bewegt


Tirol im Zeichen des Klimaschutzes

Interview mit Herrn LH Stellvertreter, ÖR Josef Geisler

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Foto: berger

Landeshauptmann-Stellvertreter Josef Geisler ist unter anderem zuständig für die Land- und Forstwirtschaft, die Erhaltung und Verwaltung von Landesstraßen, die Sicherheitsverwaltung, die Wasserwirtschaft und das Energiewesen im Land.

(CMS) In seiner politischen Funktion, sowie auch als verantwortungsvoller Landwirt, ist Josef Geisler tagtäglich mit Fragen und Themen zum Klimaschutz konfrontiert und befasst. Das Programm „Tirol 2050 energieautonom“ setzt viele Entscheidungen und Rahmenbedingungen voraus und wird derzeit mit großem Engagement umgesetzt.


Viele Gesichtspunkte und Interessen müssen bedacht und berücksichtigt werden, um ein solches Vorhaben im Sinne aller Mitbürger verwirklichen zu können.

In welcher Weise haben Sie in Ihrer Funktion mit den Themen: Klimawandel, Energiewende und Nachhaltigkeit zu tun?
Josef Geisler: Ich bin in der Tiroler Landesregierung sowohl für das Energiewesen, als auch für das Naturgefahrenmanagement und für die Landwirtschaft zuständig. In allen Bereichen spielen Nachhaltigkeit und Klimaveränderung eine wichtige Rolle. Ich würde sogar sagen, wir sind fast täglich damit konfrontiert.


Was können Sie als verantwortungsvoller Entscheidungsträger konkret zu den vorher genannten Themen beitragen?
Josef Geisler: Klimawandel und fossile Energieträger sind untrennbar miteinander verbunden. Wir haben mit dem energiestrategischen Programm „Tirol 2050 energieautonom“ unseren Weg festgelegt. Tirol will sich bis zum Jahr 2050 weitgehend selbst mit Energie aus regional verfügbaren, sauberen und erneuerbaren Energieträgern versorgen. Dazu müssen wir unseren Energiebedarf halbieren und die Erneuerbaren kräftig ausbauen.

"Es gilt im Sinne des Landes zu agieren und dabei auch weit über die Grenzen hinauszudenken."

Wo liegen Ihrer Meinung nach die Chancen und Risiken der Energiewende?
Josef Geisler: Das einzige Risiko, das ich sehe, ist nichts zu tun. Wir wissen aus volkswirtschaftlichen Studien, dass  die Energieunabhängigkeit Tirols nicht nur ökologisch positiv ist, sondern auch Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Region bringt.


Wie sehen Ihre persönlichen Wünsche, Visionen und Ziele im Sinne einer klimatisch intakten Zukunft aus?
Josef Geisler: Jetzt geht es darum, einen gesellschaftlichen Wandel herbeizuführen. Energiewende heißt nicht Verzicht oder Einschränkung, sondern neue Lebensqualität. Das gilt für’s Wohnen ebenso wie für die Mobilität. Wir setzen dabei aber nicht auf Verbote, sondern auf in erster Linie auf Bewusstseinsbildung und Anreize.

 

Was ist für Sie der allerwichtigste Schritt, der in naher Zukunft zu diesen Themen gesetzt werden sollte?
Josef Geisler: Am Ausbau der Wasserkraft, aber auch der Photovoltaik und der Umweltwärme führt kein Weg vorbei, wenn wir unsere Energie- und Klimaziele erreichen wollen. Das E-Auto mit Atomstrom zu betreiben, ist sicher nicht im Sinne des Erfinders. Beim Gebäudebestand müssen wir schauen, wie wir die im Österreichvergleich bereits gute Sanierungsquote weiter erhöhen können.