Klimatisch Bewegt


Immobilienfonds als Multiplikator für nachhaltiges Bauen

Mag. Markus Zeilinger, Vorstandsvorsitzender & Gründer von fair-finance, über treibende Faktoren für nachhaltiges Bauen

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Gründer und Vorstandsvorsitzender der fair-finance Holding AG sowie der fair-finance Vorsorgekasse AG: Mag. Markus Zeilinger.

(mek) Die fair-finance Vorsorgekasse verwaltet und veranlagt die Gelder im System der Abfertigung Neu. Deren Gründer und Vorsitzender des Vorstandes, Mag. Markus Zeilinger, stellt den Immobilienspezialfonds vor, der das Österreichische Umwelt-zeichen für Finanzprodukte erhalten kann.

„In Summe veranlagen die neun Vorsorgekassen in Österreich rund acht Mrd. Euro an Kundengeldern mit stark wachsender Tendenz. Das ist nur ein kleiner Teil des Kapitals, das in Österreich von Versicherungen, Pensionskassen, Stiftungen, Unternehmen und Privaten veranlagt wird. Nur zum Vergleich: Das weltweit größte Vermögensverwaltungsunternehmen BlackRock verwaltet rd. 5.000 Mrd. US-$. In der Regel versuchen alle Investoren, einen möglichst hohen Ertrag aus ihrem Kapital zu erzielen und bedienen sich dazu verschiedener Möglichkeiten. Investiert wird diversifiziert in einzelne Asset-Klassen wie u.a. Unternehmensbeteiligungen, Aktien, Anleihen, Fonds, Rohstoffe wie Gold, Festgeld und eben auch in Immobilien.“ Immobilien hatten als Asset-Klasse bislang aber keinen großen Anteil, weil die Anzahl der Objekte limitiert, die Liquidität (Kauf- und Verkauf) schwierig, die Renditen (Mieten) gering und die Risiken schwer berechenbar (Migration, Stadtpolitik, Umweltauflagen,...) sind und zudem eine hohe Managementattention (Bewirtschaftung) notwendig ist. Vereinzelt fanden große Gewerbeimmobilien, Einkaufszentren, Hotels oder gemischte Wohnobjekte Eingang in die Portfolien internationaler Investoren.

„Grüne Gebäude liegen voll im Trend.“

Immobilien und Immobilienfonds
Das ändert sich gerade. „In Ermangelung von Alternativen treten institutionelle Investoren nun massiv in den Immobilienmarkt ein. Mit Staatsanleihen lassen sich derzeit keine Renditen verdienen. Unternehmensanleihen sind so wie Aktien stark risikobehaftet und daher ist ihr Anteil nicht unbegrenzt erhöhbar.
Immobilien und Immobilienfonds stoßen also zunehmend auf das Interesse der institutionellen Investoren. Energieeffiziente Gebäude haben dabei einen großen strategischen Vorteil. Bedingt durch die höhere Wertstabilität sind eine geringere Volatilität der Mieterträge und ein besseres Mietsteigerungspotenzial gegeben. Zudem nehmen grüne Gebäude oftmals bereits mögliche gesetzliche Regelungen vorweg und ersparen somit zukünftige Investitionen“, legt Mag. Markus Zeilinger dar.
Grüne Gebäude liegen also voll im Trend. Der Anteil nachhaltiger Investments am Gesamtmarkt steigt seit Jahren kontinuierlich. 5.200 Milliarden Euro werden in Europa bereits nachhaltig veranlagt, wobei nachhaltige Immobilien dabei bislang noch keine Rolle spielen. Zumal die Investoren zunehmend nach sauberen, nachhaltigen und sozialverantwortlichen Investments streben, wird dieser Nachfrageschub (Push-Effekt) demnächst den Immobilienmarkt erfassen. Derzeit fehlt noch ein einheitliches, objektives und möglichst globales Zertifizierungssystem, aber das wird sich dank der Nachfrage nun auch etablieren.

 

Österreichisches Umweltzeichen für Finanzprodukte
Der fair-finance-real-estate-Fonds investiert bereits nur in neue bzw. generalsanierte Gebäude gemäß den klimaaktiv-Mindeststandards. Für Bestandsobjekte wurde gemeinsam mit dem Experten DI Erich Reiner aus Vorarlberg ein Nachhaltigkeitskriterienkatalog erstellt, sodass dieser Immobilienspezialfonds vermutlich als erster Immobilienfonds das Österreichische Umweltzeichen für Finanzprodukte erhalten kann.