• Passivhaus in Pfons 1

    Fotos: Martin Allinger

  • Passivhaus in Pfons 2
  • Passivhaus in Pfons 3
  • Passivhaus in Pfons 4
  • Passivhaus in Pfons 5
  • Passivhaus in Pfons 6
  • Passivhaus in Pfons 7
  • Passivhaus in Pfons 8

Passivhaus in Pfons

2 + 2 + 4 + 4 = 12
Vier Generationen, zwölf Personen und architektonische Raffinessen


Objektbeschreibung:

Interessante Geschichten erzählt das Mehrgenerationen-Projekt in Pfons. Ein aus dem Jahr 1962 stammendes Bestandsgebäude wurde komplett saniert und um einen modernen Zubau erweitert. Jetzt bietet dieses komfortablen Wohnraum für vier Generationen und zwölf Personen. Ein Spaziergang durch ein zukunftsträchtiges Wohnmodell…


Auf der Suche nach kompetenten Professionisten tritt an dieser Stelle das Architekten-teamk2 auf den Plan. Martin Gamper stammt selbst aus Pfons. Nach einem Erst-Gespräch zwischen Vertretern aller Generationen und ihm entstand ein erster Entwurf. Und der konnte alle überzeugen. Das Grundstück, auf dem das Bestandsgebäude steht, weist eine Größe von 917 Quadratmetern und einen trapezförmigen Grundriss auf. Dass mit einem Anbau Platz für alle geschaffen werden kann, war für die Architekten eine gewisse Herausforderung. „Was möglich war, haben wir ausgenützt. Nämlich jeden Zentimeter.“ Im Anbau unterhalb des bestehenden Hauses sind zwei neue Wohneinheiten mit jeweils 120 m² entstanden. Hier leben die Töchter mit ihren Familien. Eigene Eingänge und Stiegenaufgänge sowie praktisch genutzter Platz für die überbauten PKW-Abstellplätze unterhalb des Hauses sind charakteristisch. Besonders gut gelöst scheint die begrünte Dachterrasse mit zwei Belichtungskuppeln, die für eine Wohnung den Lichteinfall regeln. Hier fühlen sich vor allem die jüngsten Bewohner wohl. Vier Enkelkinder finden einen außergewöhnlich schönen Spielplatz über den Pfoner Dächern vor. In Summe lebt die Familie heute auf 420 m², die sich auf vier Tops verteilen.

Dass sich acht erwachsene Personen bei einem baulichen Projekt in dieser Dimension immer einig sind, ist nicht selbstverständlich. Als unabdingbar gilt der Faktor Kommunikation.
Weiters wichtig ist es, die rechtliche Situation mit Grundbuchseintrag etc. zu regeln und eventuelle Graubereiche auszuschalten so gut dies möglich ist. Das Wichtigste für ein funktionierendes Miteinander jedoch bildet die räumliche Abgrenzungsmöglichkeit. Jede Familie hat ihren Raum – und dennoch gibt es gemeinsam genutzte Bereiche wie etwa die Dachterrasse.
Den sozialen Aspekt dieses Modells des generationen-übergreifenden Zusammenlebens nimmt Architekt Martin Gamper genauer unter die Lupe. „Gerade im ländlichen Raum ergibt sich ein gewisser sozialer Ausgleich. Indem zum Beispiel Omas und Opas kurz auf die Kinder schauen, wenn deren Eltern einmal weg müssen. Oder die ältere Generation mit ihrem Wissen die Jüngeren beraten.“ Auch glaubt er, dass sich derartige Projekte in Zukunft verstärkt durchsetzen werden. Gerade in Tirol, wo Bauland teils unerschwinglich geworden ist, werden An- und Umbauten an Elternhäusern immer gefragter werden.

Das bestehende Haus wurde komplett saniert – vom Fenstertausch über umfangreiche Dämmmaßnahmen bis zur Schaffung eines Wintergartens mit schmuckem Sichtdachstuhl aus Fichtenholz. Wohlige Wärme spenden die Sonne und Holz-Pellets – im Zubau wurde zudem eine Komfortlüftungsanlage eingebaut. Dieser entstand in Massivbauweise, die mit viel Eigenleistung und Leidenschaft aller Beteiligten Umsetzung fand..

Bauherr/Bauherrin:

privat

Architektur und Fachplaner:

  • Planung der Architektur: teamk2 (architects)
  • Entwurfs- und Eingabeplanung:
  • Holzbauplanung:
  • Bauleitung:
  • Polier- und Detailplanung:
  • Planung der Haustechnik:
  • Planung der Bauphysik:
  • Planung der Statik:
  • Passivhaus-Planung:
  • Passivhaus-Consulting:
  • Passivhaus-Zertifizierung:
  • Passivhaus-Qualitätssicherung:

Details zum Projekt:

Baujahr: 2010 – 2012
Wohnnutzfläche: 423 m²
Anzahl Bewohner: 12
Heizwärmebedarf: 23 kWh/m²a
Energieausweis: ja
Heizsystem: Pelletsheizung mit Solaranlage
Wärmeverteilung: Fußbodenheizung
Komfortlüftung: Komfortlüfung mit Wärmerückgewinnung
Blower-Door Ergebnis: n50 = 0,5 1/h
Spatenstich: 2010
Bauzeit: 18 Monate
Einzug: teileweise durchgehend bewohnt bzw. 2011

Besondere Auszeichnungen:

OIB Richtlinie

Energieausweis: Einteilung A++ bis G
Die Einteilung in die einzelnen Klassen erfolgt, entsprechend
der OIB Richtlinie 6, nach dem Heizwärmebedarf (HWB) pro m² Brutto-Grundfläche
(ehemals Bruttogeschossfläche) beim Referenzklima (Ref). Die gesamte Haustechnik
bleibt bei der Einordnung in die Klassen A++ bis G unberücksichtigt.
 
Für die Klassengrenzen werden folgende Werte festgelegt:

  • Klasse A++: HWBBGF, Ref 10 kWh/m²a
  • Klasse A+: HWBBGF, Ref 15 kWh/m²a
  • Klasse A: HWBBGF, Ref 25 kWh/m²a
  • Klasse B: HWBBGF, Ref 50 kWh/m²a
  • Klasse C: HWBBGF, Ref 100 kWh/m²a

 
Erläuterung OIB Richtlinie:          
8.1.3 Stufen der Effizienzskala für die grafische Darstellung des
jährlichen Heizwärmebedarfs HWBBGF, Ref pro m² konditionierter
Brutto-Grundfläche und bezogen auf das Referenzklima gemäß
OIB-Leitfaden von Wohngebäuden und Nicht-Wohngebäuden.